2/2008 -  6/2008

Prof. Dr. Karlheinz Thimm mit den Student/innen Marius Bothe, Lea Kopittke, Geraldine Rösel

Veröffentlichung:
Der Untersuchungsbericht wurde dem Auftraggeber und der Schule zur Verfügung gestellt und gilt als nicht öffentlich.

Auftraggeber

Institut für Bildung und berufliche Weiterbildung e.V. Göttingen.

Aufgabe

Die Albert-Schweitzer-Schule in Neukölln ist das erste Berliner Gymnasium mit Ganztagsbetreuung. Die Schule beabsichtigt damit insbesondere, die schulische Bewährung von Kindern mit Migrationshintergrund (85% der Schülerschaft) durch strukturelle und pädagogische Eigenaktivitäten zu stärken. Als Auftrag wurde formuliert, die Akzeptanz der Über-Mittag-Betreuung mit den Bestandteilen Mittagessen, Schulaufgabenbetreuung, Förderunterricht und Freizeitangebote zu erkunden. Mittels einer fachlichen Außenperspektive sollte insbesondere den an der Schule tätigen pädagogischen Akteuren (Schulleitung, Ganztagskoordination, Lehrer/innen, paraprofessionelle externe Lerncoache auf Honorarbasis) eine kritische Momentaufnahme zur Verfügung gestellt werden, aus der sich realistische Handlungsschritte für die Fortschreibung der Ganztagsbetreuung ableiten lassen. Die Schule wünschte sich ein Gesamtkonzept, durch das die Angebote des Mittagsbandes aufeinander abgestimmt und trotz Ressourcenmangel sukzessive quantitativ und qualitativ ausgebaut werden können.

Vorgehen/Methode

Der Auftrag konnte mit einem dreisemestrigen Schwerpunktseminar „Jugendliche erwerben Kompetenzen durch Jugend(sozial)arbeit“ verbunden werden. Drei Student/innen wurden in die Forschungsinstrumenterstellung, Datenerhebung und Datenauswertung (schriftliche Befragung von 100 Schüler/innen der 7. und 8. Klassen) eingebunden. Zudem wurden 15 zweistündige teilnehmende Beobachtungen von vier Untersucher/innen durchgeführt. Zusätzlich wurden durch den Projektleiter acht Coache und zwei Schulvertreter/innen schriftlich befragt sowie eine Dokumentenanalyse vorgenommen, um Anspruch und Wirklichkeit des Mittagsbandes im Rahmen der Ganztagsbetreuung zu untersuchen. Die Untersuchung konnte in die Seminararbeit an der Evangelischen Fachhochschule integriert werden. Drei Student/innen wurden in der Folge als pädagogische Mitarbeiter/innen per Honorarvertrag in die Übermittag-Angebote an der Schule eingebunden.

Ausgewählte Ergebnisse:

Es entstand ein Untersuchungsbericht, der mit dem Auftraggeber und mit der Schule in mehreren Arbeitskontakten ausgewertet und für die Praxisentwicklung verwendet wurde. Zu folgenden Gestaltungsbereichen wurden relevante Erkenntnisse gesammelt:

  • Bewertung der einzelnen Angebotselemente durch Schüler/innen und Coache
  • Wahrnehmung der Unterstützung der Coache durch Schüler/innen
  • Vor- und Nachteile der bestehenden Strukturierung der Mittagsband-Aktivitäten
  • Qualifizierungsbedarfe der Coache
  • Informations- und Kommunikationsstrukturen zwischen Coachen und Schule
  • Raumkonzept

Die Handlungsempfehlungen umfassen Korrekturen in den Bereichen Konzept-, Struktur- und Prozessentwicklung. Nicht zuletzt die geschlechtsspezifische Auswertung der Daten erbrachte wichtige Hinweise für die Verbesserung der Angebots- und Ablaufqualität.