Kooperation mit dem Internationalen Sozialdienst (ISD)

Unser Kooperationspartner, der ISD, stellt diverse Aktenjahrgänge (1986-2006) einer wissenschaftlichen Analyse zur Verfügung, um seine grenzüberschreitende Arbeit in Vergangenheit und Gegenwart kritisch zu hinterfragen (s. dazu die Themenfelder A und B).

Der Internationale Sozialdienst ist Mitglied des internationalen Wohlfahrtsverbandes "International Social Service" mit einem Netz von Arbeitspartnern in vielen Ländern der Erde. Zum Aufgabenspektrum des ISD gehören Fallarbeit und Telefonberatung in Fällen mit Auslandsbezug sowie die damit verbundene Grundsatzarbeit. Der ISD ist Träger der "Zentralen Anlaufstelle für grenzüberschreitende Kindschaftskonflikte und Mediation". Näheres unter www.iss-ger.de.

A. Kinderschutz

Themenschwerpunkte:

1. Fallkonstruktion: Durch einen Aktenvergleich exemplarischer Jahrgänge sollen hinsichtlich der "Anhörung des Kindes" in Familienkonflikten, die Positionen von SozialarbeiterInnen, RechtsanwältInnen, RichterInnen, GutachterInnen, ... herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer Wechselwirkung reflektiert werden. (Methoden: selektive Aktenanalyse, Inhaltsanalyse)

2. Die Vermittlerrolle des ISD und die Bedeutung von Vermittlung (z.B. Mediation) im (Sorgerechts-) Beratungsprozess. An welchen Stellen sind Chancen auf Mediation erkennbar? Welche strukturellen Bedingungen erscheinen hilfreich, förderlich oder hinderlich? (Methode: selektive Fallanalyse)

3. Befragung Erwachsener, die als Kinder Entführung/Kindesentzug, Sorge- und Umgangsrechtsregelungen erlebt haben. Wie haben sie die Situation damals erlebt, wie geht es ihnen im Nachgang damit, was hätten sie sich u.a. vom ISD anders gewünscht, etc. (Methoden: Nach Aktenanalyse qualitative leitfadenorientierte Interviews)

4. Auslandsadoptionen gemäß ausgewählter Akten erfassen, analysieren und wie bei 3. durch Interviews der heute Erwachsenen problematisieren. Dieses Thema ist in das seit 2011 laufende Forschungsprojekt "Auslandsadoptionen" unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Sauer eingebunden. (Methodentriangulation)

Verantwortlich sind Sebastian Regitz vom ISD (Diplom-Sozialarbeiter/EHB, M.A.) und Prof. Dr. Anusheh Rafi (Jurist, Mediator der EHB)/ Prof. Dr. Stephanie Sauer (EHB) mit Prof. Dr. Brigitte Wießmeierder, der Forschungskoordinatorin des INIB.

B. Kinderhandel

Themenschwerpunkt:

Bestandsaufnahme der aktuellen Bearbeitungssituation von Fällen des Kinderhandels in Beratungsstellen der Jugendhilfe innerhalb und ggf. außerhalb Berlins. Skizzierung des Problembewusstseins (s. Definitionen) innerhalb der Sozialen Arbeit für diesen in Deutschland angekommenen Skandal. (Methodentriangulation)

Verantwortlich ist Ingo Stamm vom ISD (Diplom-Sozialarbeiter, M.A. promoviert), die Forschungskoordinatorin des INIB, Prof. Dr. Brigitte Wießmeier und ggf. Prof. Dr. Marion Hundt, Prof. Dr. Anne Wihstutz, Prof. Dr. Melita Grieshopp von der EHB.